Schnelle SEO-Analysen mit Excel und Screaming Frog SEO Spider

Kennt ihr die Situation auch?
Man bekommt eine Domain zugerufen und soll „mal schnell“ eine Auskunft geben wie es um die  SEO-Beschaffenheit derselbigen steht.
Wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, kann man sie natürlich in Tools wie z.B. onpage.org oder DeepCrawl anlegen und bekommt einen recht ausführlichen Eindruck wo der Hase im SEO-Pfeffer liegt.
Wenn es aber schnell und günstig gehen muss greife ich lieber zum SEO Spider Screaming Frog.
Der rattert sofort los und crawlt eine Webseite in Windeseile. Für bis zu 500 URLs ist das Tool sogar kostenlos!

Das einzige Problem beim Frog ist nur, dass die Daten bzw. Ergebnisse optisch nicht so cool aufbereitet sind und man sich in den vielen Listen schon zurecht finden muss. Will man dann noch jemanden, der sich mit dem Tool und SEO nicht so auskennt, an seinen Erkenntnissen teil haben lassen, wird es noch ekliger.

Deshalb habe ich mir (zusammen mit meiner Kollegin Christine) über die Zeit ein Dashboard für Excel aufgebaut, welches in 5 bis 10 Minuten fertig ist, für den ersten Eindruck einen guten Überblick über den Zustand einer Webseite liefert und an Dritte ganz easy per Mail weitergeleitet werden kann.

Alles was man tun muss ist, den abgeschlossenen Crawl aus Screaming-Frog zu exportieren und in unser Excel zu kopieren. Wie genau lest ihr bitte unter „Wie funktioniert es?“

Screaming Frog SEO-Dashboard für MS Excel hier herunterladen

Welche Analysen bietet das Dashboard?

Tab 1: „Analysen-Überblick“

Im ersten Tab haben wir einige Infos zusammen getragen, die „offen“ verfügbar sind. Damit meine ich, dass man keinen Zugriff auf die Search-Console oder Google-Analytics braucht, um die Auswertungen fahren zu können. (Im zweiten Tab „Analytics“ weiter unten braucht es nämlich den Zugriff.)
Erläuterungen folgen unter den Screenshots:

Screaming-Frog-SEO-Dashboard-Analysen-Überblick

Screaming-Frog-SEO-Dashboard Tab 1: Analysen-Überblick

LEGENDE:

  1. Content-Typen
    Diese Box wertet aus welche Content-Elemente der Bot gefunden hat. Also wie viele Seiten, Bilder, CSS-Ressourcen, PDFs usw. Es ist z.B. ganz spannend zu sehen welcher Overload an Ressourcen im Verhältnis zu den tatsächlich ausgelieferten Seiten besteht.
  2. Content-Umfang
    Hier geht es uns darum zu sehen ob die gefundenen Seiten auch ausreichend Text beinhalten.
    Manchem mögen die Schwellenwerte in der Vorlage zu hoch sein. Aber das Schöne im Vergleich zu Onpage.org und CO ist, hier könnt ihr die Werte einfach selbst definieren wie sie zu Eurem Projekt am besten passen.
  3. Response-Codes
    Hier seht ihr welche URL (alle Ressourcen wie Bilder, CSS etc) und welche Seiten problematische Status-Codes ausgeben oder korrekt Status-Code 200 liefern.
  4. Meta Titles
    Hier sehen wir, wie gut das Thema Page-Titles gepflegt wird. Fehlen viele Titles, ist der Anteil der uniquen Titles gering oder wird nicht auf die passende Länge geachtet, dann ist das meistens ein gutes Indiz dafür, dass SEO bisher nicht die größte Rolle spielt.
  5. Meta-Descriptions
    Analog Punkt 4 „Meta-Titles“.
  6. Klick-Level
    Diese Grafik gibt uns einen kleinen Eindruck über die Informationsarchitektur. Liegt der Großteil der gefunden Seiten zu weit weg von der Startseite, kann das ein Indiz für eine suboptimale interne Link-Struktur sein, die sowohl dem User als auch dem Google-Bot Bauchschmerzen bereiten.
  7. Response Time
    In dieser Grafik werten wir die Ladezeiten der Seiten (nicht aller URL-Ressourcen) aus, um ein Gefühl für das Thema Page-Speed zu bekommen.
  8. Canonical Check
    Canonicals sind auch immer ein schönes Zeichen ob es jemand mit SEO ernst nicht oder nicht. Sind kaum oder keine Canonicals gesetzt oder verweisen die gesetzten zum Großteil auf andere URLs, dann sollte man sich (auch wieder für User und Google) fragen, ob die Seiten-Architektur wirklich ideal ist.
  9. Meta-Robots
    Hier seht ihr, wie es um die Indexierungs-Steuerung steht. Darf Google alle Seiten Indexierung und gibt es viele Seiten auf denen der Bot den Links nicht folgen darf usw.

Tab 2: „Analytics“

ACHTUNG: Das zweite Tab macht nur Sinn, wenn ihr Zugriff auf Google-Analytics und/oder die Search-Console (früher Google Webmaster Tools) der Domain habt. Über die API-Verknüpfung im Screaming-Frog (Anleitung hier ansehen) könnt ihr Euch wertvolle Daten von Google direkt in den Frog ziehen!

Dieser Tab hilft uns ein wenig Einblick in die organische Sichtbarkeit (organic Traffic, Rankings) zu bekommen sowie ein Gefühl dafür zu entwickeln wie sich User auf den Seiten bewegen (Stichwort „User-Signale“).

Oberer Teil: (Quelle: Search-Console Google)
Screaming-Frog-SEO-Dashboard Tab2: Analytics oben

Screaming-Frog-SEO-Dashboard Tab 2: Analytics „oberer Teil“

LEGENDE:

  1. Click-Through-Rate
    Hier ziehen wir uns die CTR-Daten der Search-Console, um zu sehen in welchem Bereich sich die Klickraten in der Google-Suche bewegen. Bis zu einem Wert von 3% gehen wir von einer eher schwächeren Sichtbarkeit aus. Kann aber ja wieder jeder so einstellen wie er will.
  2. Klicks Organic
    Die organic Klicks zeigen welchen SEO-Traffic uns die Search-Console liefert. Auch wenn die Daten die uns Google dort liefert nicht 100% vollständig sind, so bekommt man hiermit schnell einen Eindruck wie viele Seiten überhaupt organischen Traffic bringen.
  3. Rankings
    Ähnliches gilt für die Ansicht „Rankings“. Die Daten von Google liefern uns einen Eindruck ob es überhaupt Rankings gibt und wenn ja in welchem Bereich diese sich bewegen.
Unterer Teil: (Quelle: Google Analytics)

Screaming-Frog-SEO-Dashboard Tab 2: Analytics-2

Screaming-Frog-SEO-Dashboard Tab 2: Analytics „unterer Teil“

LEGENDE:

  1. Bounce-Rate
    Hier schauen wir uns die Abprungraten aus Google-Analytics an. Alles über 50% schreibt nach Optimierung und schlechten User-Signalen!
  2. Sessions
    Hier schauen wir uns an wie sich die Besuche auf die Seiten verteilen. Bekommen alle Seiten Visits ab oder nur wenige?
  3. Page-Views/User
    Und hier interessiert uns wie sehr sich die Besucher mit der Webseite beschäftigen. Verschwinden viele nach dem Besuch einer Seite oder navigieren sie weiter und öffnen mehere Unterseiten. Auch ein wichtiger Punkt in der Betrachtung „User-Signale“.

Screaming Frog SEO-Dashboard für MS Excel hier herunterladen

Wie funktioniert es?

Eigentlich ist es ganz einfach (wenn man mit Excel ein wenig umgehen kann).
Wenn der Screaming-Frog den Crawl beendet hat braucht ihr nur einen Excel-Export von allen Daten zu machen und diesen in den dritten Tab „Excel-Frog“ kopieren.

Achtung: kleiner Wermuts-Tropfen!
Da der Export je nach Beschaffenheit der Webseite variieren kann, muss man die ein oder andere Formel evtl. leider anpassen.
Also die Spalten für Content-Typen, Status-Codes, Title und Meta-Description verschieben sich nie. Aber sobald z.B. pro Seite mehr als eine H1 gefunden wird, verschieben sich Spalten wie z.B. die mit den Canonicals nach hinten.
Wer aber weiß wie eine „ZählenWenn-Funktion“ in Excel funktioniert, der hat das in 3-4 Minuten auch angepasst.
Und wenn nicht schreibt mir eine Mail an robert@online-consulting.net. Ich helfe gerne!

Download Google-Doc

Christine hat das Dashboard auch in Google-Docs übertragen. Soll ja Leute geben, die lieber damit arbeiten 😉

Screaming Frog Excel-Dashboard für Google Docs hier herunterladen

Upcoming Updates

Wir verbessern und erweitern das Dashboard natürlich von Zeit zu Zeit und werden Euch immer die aktuellsten Updates zur Verfügung stellen. Folgt uns einfach auf twitter und ihr verpasst es nicht!

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